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Ziemlich abgefahren: 360-Grad-Videos auf YouTube. Ziemlich einfach produziert.

Lesezeit: 148 Sekunden

360-Video

Gestern Abend kam mir ein Video über den Weg, wie ich es bisher noch nicht gesehen habe. User RomanAtwoodVlogs, immerhin ausgestattet mit mehr als 2,5 Mio. Abonnenten, postete ein 360-Grad-Video. Einfach gesagt also ein Video, in dem man herumgucken kann, während es läuft.

Man wählt sich den Bildinhalt selbst aus, schwenkt innerhalb des Videofensters ein bisschen hin und her und bekommt so einen realistischen Eindruck von allem, was um die Kamera herum gerade passiert. 360-Grad-Fotos gibt’s schon ewig. 360-Grad-Videos auf YouTube für mich erst seit gestern.

Als ich das Video gestern aufrief (am Tag als es hochgeladen wurde) hatte es noch die berühmten 301 Aufrufe. Heute liegt es bei über 1,1 Millionen Views. Roman Atwood spricht in dem Video davon, dass er der erste Vlogger sein möchte, der ein 360-Grad-Video hochlädt und dass er so etwas selbst noch nie gesehen habe. Ohne weiter recherchiert zu haben, gehe ich davon aus, dass ich hier nicht einem ganz uralten Ding aufgesessen bin.

Hier ist das Video im Original:

Es kann sein, dass die Technologie noch nicht auf alles Browsern funktioniert, und es gibt auch Unterschiede in der Funktionalität auf Desktop-Browsern und Mobilgeräten. Daher habe ich zwei kurze Videos gemacht, die zeigen, wie sich das 360-Grad-Video auf einem Macbook bzw. einem iPhone verhält.

Auf dem Chrome-Browser meines MacBooks gibt es oben links eine Windrose, mit deren Hilfe man im Video navigieren kann – so wie man es von 360-Grad-Fotos kennt. Alternativ kann man sich auch mit der Maus durchs Video hangeln. Ich habe meinen Bildschirm ganz oldschool von Hand abgefilmt, während ich darauf rumgeklickt habe – daher wackelt das alles ein bisschen.

 

Auf dem iPhone kommt das Video noch cooler, finde ich. Da kann man innerhalb des Videos navigieren, indem man das Telefon einfach in die Ecke schwenkt, in die man schauen möchte.

(Die Musik in diesem Video habe ich auf die Schnelle drüber gelegt.)

Und wie ist es nun gemacht? Super kompliziert? Mitnichten. Dieses Video (Link klicken) ist quasi das „Making of…“ des 360-Grad-Videos – und darin sieht man eine ziemlich kleine Gerätschaft mit zwei Fischaugen-Linsen auf der Vorder- und auf der Rückseite – und fertig. Bei der Kamera handelt es sich um eine RICOH THETA, die nach Auskunft der Produkt-Seite bis zu drei Minuten Video aufzeichnen kann. Tatsächlich keine große Sache also.

Erstmal: Faszinierend finde ich, wie problemlos dieses 360-Grad-Zeugs funktioniert. Ohne Zusatzsoftware, einfach in der YouTube-App bzw. auf der YouTube-Seite. Ok, mit einer Einschränkung: Im mobilen Chrome-Browser wird das Video nicht sauber gerendert. Da hat man auf dem Bildschirm das gesamte 360-Grad-Kamerabild. Schaut dann auch interessant aus, ist aber natürlich vollkommen unlustig.

360-grad-komplett

Addon: Thomas Leidel hat mich gestern nach meinem Tweet mit Hinweis das 360-Grad-Video bereits auf die Video-Aktivitäten der WELT aufmerksam gemacht sowie Google Jump und Google Cardboard ins Spiel gebracht, einen vergleichsweise einfachen Einstieg in VR-Welten, für die 360-Grad-Videos die Grundlage sind.

Bildnachweis: RomanAtwoodVlogs