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Astronaut sucht Lichtschalter: Mit @Astro_Alex in Speyer

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Als der Dienstplan zusammengebaut wurde, habe ich mich zumindest mal nicht beschwert: Ein Dreh mit dem Astronauten Alexander Gerst, er hatte sich zu einem Vortrag und einer Autogrammstunde im Technik-Museum Speyer angesagt – es hätte schlimmer kommen können. Und das ist natürlich untertrieben.

Ich habe im vergangenen Jahr sehr aufmerksam die Tweets von @astro_alex von der ISS verfolgt, mir seine Fotos angeschaut, die Videos angeklickt. Ich war ehrlich angetan von der Art und Weise, wie Alexander Gerst seinen Aufenthalt im All zur Erde zurück spielte. Ich hatte das Gefühl, ein bisschen dabei zu sein. Wir – die Erdlinge in den Sozialen Netzwerken – hatten teil an seinem Abenteuer. Und ja, ich habe mich darauf gefreut, diesen Mann persönlich kennenzulernen.

Tatsächlich empfand ich das Zusammentreffen als genau so problemlos, wie ich es mir vorgestellt hatte. Alexander Gerst nahm sich für jeden Interviewwunsch so viel Zeit wie möglich, antwortete ausführlich, nie genervt. Routiniert, aber nicht in Schablonen. Mit in jedem Satz spürbarer Begeisterung für seine Mission #BlueDot, die ihn im vergangenen Jahr für nahezu sechs Monate in die Erdumlaufbahn geführt hatte. Und vermutlich ist es genau diese ansteckende Euphorie für Raumfahrt und Technik, die Besucher zu Fans werden lässt – wie jetzt auch wieder in Speyer. Die Raumfahrthalle des Technikmuseums war bei dem Auftritt bis auf den letzten Platz gefüllt, wie auch die Bilder in unserem kurzen Beitrag belegen.

(Das Video habe ich aus der RNF.de-Mediathek hier eingebettet.)

Wir sprachen im Interview unter anderem darüber, wie Twitter ihn bekannt machte und wie seine Posts Einblicke in sein Leben auf der ISS und Ausblicke auf die Erde ermöglichten. Er erzählte freimütig, dass einige Tweets genau genommen vom Boden aus gepostet wurden, weil „der Internetzugang der Raumstation einfach nicht so perfekt funktioniert hat.“ Das ist der Part, den ich für den Beitrag ausgewählt habe. Bewohner des Odenwaldes wissen gut, wie Astro-Alex sich gefühlt haben muss – mit dem Unterschied, dass sie keine Bodenstation haben, die ihnen aushelfen könnte.

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Bilder (2): Thomas Henne

Das Interview führten wir passenderweise in einem Modell von Alexander Gersts „Columbus“-Modul, das Teil der (auch sonst beeindruckenden) Speyrer Dauer-Ausstellung ist. Die kleine Anekdote am Rande: Während der Aufnahme ging plötzlich das Licht im Modul aus, wir mussten unterbrechen. Nahezu instinktiv griff Astro-Alex in eine Ecke des engen Raumes, den er vermutlich kennt wie seine Westentasche, und sagte: „Hier ist eigentlich der Lichtschalter – aber ok, es ist ja nur ein Modell…“ Denn die Ecke war dekorativ mit Stoff überzogen und ohne Funktion. Ein paar Minuten später war der Strom wieder da, wir setzten das Interview nahtlos fort.

Nicht nur als Nebenaspekt habe ich mich gefreut, Andreas Schepers endlich auch persönlich kennenzulernen, der Alexander Gerst bei diesem presse- und öffentlichkeitswirksamen Termin für die ESA betreute. Wir „kennen“ uns seit vielen Jahren – na, rate… – von Twitter. Hat Spaß gemacht – gerne wieder!

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