Wenn ich so übers Nachrichtenmachen fürs Fernsehen nachdenke, kommt mir immer wieder ein Bild in den Kopf: „Breaking News“. Ab ins Studio, auf Sendung gehen. Erste Bilder zeigen, erste Fakten präsentieren, Interviewpartner in die Sendung schalten, aktualisieren. Ich denke mir immer wieder: Deswegen machen wir den Job. Das Kribbeln darüber hat über die Jahre nicht nachgelassen, was gut ist. Die Reflektion darüber ist stärker geworden – auch das ist gut.
Wer ein wenig nachvollziehen möchte, was ich meine, kann sich die erste Folge von „The Newsroom“ angucken – das macht vieles klar. Aber das nur nebenbei.
Was einen die Realität lehrt, gerade im Regionalfernsehen: Mal eben live gehen – so leicht ist das nicht. Nicht selten fehlt es gerade an diesen Tagen mit außergewöhnlichen Ereignissen an Ressourcen. Kameraleute und Redakteur:innen sind ja ohnehin schon im Routineeinsatz unterwegs, für die „Breaking News“ wird umgeschichtet und umgeplant – aber mehr Leute werden es in der Kürze der Zeit in der Regel nicht. Und so begnügt man sich möglicherweise mit einer Push-Meldung und einem schnell online gestellten Beitrag und produziert ansonsten sauber durch bis zum nächsten regulären Sendetermin.
Wie oft habe ich mir gedacht: Wenn man jetzt so etwas wie ein Selbstfahrerstudio hätte. Wie bei den Radioleuten: Mikrofon aufziehen und los geht’s.
Genau so etwas konnte ich mir jetzt anschauen. Für Bewegtbild. Also: Fernsehen. Auf der IBC in Amsterdam hatte Tinkerlist – das ist der Dienstleister, dessen Produkte wir bei RNF für die Sendeablaufplanung einsetzen – eine solche Installation dabei. Die Idee dahinter: Das Produkt „Cues“ korrespondiert mit der gesamten Studioperipherie über deren Softwareschnittstellen und erreicht so einen sehr hohen Automatisierungsgrad. Kameras, Ton, Licht, Monitore, Grafikeinblendungen – so ziemlich alles steuert „Cues“ an. Um ein Makro nach dem anderen abzuschießen, muss der Mensch am Moderationspult lediglich die Leertaste des Notebooks drücken.
In der Realität würde das bedeuten: Es muss sich nicht mehr Personal als unbedingt notwendig mit Routineaufgaben beschäftigen – das erledigt die Technik. Statt können sich mehr Mitarbeitende um die eigentlichen Inhalte kümmern – ein erstrebenswertes Ziel.
Installation bereits im Markt
Zwei Medienunternehmen arbeiten bereits mit dieser Lösung. Es ist also keine Studie, sondern bereits betriebsfertig. Einer der Anwender, Ahron Young, betreibt seinen Web-News-Sender tickernews.co mit dieser Installation und stellte sie in Amsterdam auch vor.
Ich selbst wurde dort interviewt, um das „Innenleben“ eines Studios dieser Art zu erfahren – es hat beeindruckend gut geklappt. Die beiden Videos zeigen einerseits das Interview, wie es über den Sender gegangen wäre (ich habe die insgesamt 10 Minuten Gespräch auf 1.30 Minuten gekürzt) und andererseits, was hinter den Kulissen passiert: nicht viel. Die Arbeiten des Bildmischers übernimmt die Automation. Das Ergebnis mag im Detail nicht so exakt sein, als hätte ein Mensch die Bilder geschnitten – aber es kann sich sehen lassen.
Lesezeit: 145 Sekunden
Wenn ich so übers Nachrichtenmachen fürs Fernsehen nachdenke, kommt mir immer wieder ein Bild in den Kopf: „Breaking News“. Ab ins Studio, auf Sendung gehen. Erste Bilder zeigen, erste Fakten präsentieren, Interviewpartner in die Sendung schalten, aktualisieren. Ich denke mir immer wieder: Deswegen machen wir den Job. Das Kribbeln darüber hat über die Jahre nicht nachgelassen, was gut ist. Die Reflektion darüber ist stärker geworden – auch das ist gut.
Wer ein wenig nachvollziehen möchte, was ich meine, kann sich die erste Folge von „The Newsroom“ angucken – das macht vieles klar. Aber das nur nebenbei.
Was einen die Realität lehrt, gerade im Regionalfernsehen: Mal eben live gehen – so leicht ist das nicht. Nicht selten fehlt es gerade an diesen Tagen mit außergewöhnlichen Ereignissen an Ressourcen. Kameraleute und Redakteur:innen sind ja ohnehin schon im Routineeinsatz unterwegs, für die „Breaking News“ wird umgeschichtet und umgeplant – aber mehr Leute werden es in der Kürze der Zeit in der Regel nicht. Und so begnügt man sich möglicherweise mit einer Push-Meldung und einem schnell online gestellten Beitrag und produziert ansonsten sauber durch bis zum nächsten regulären Sendetermin.
Wie oft habe ich mir gedacht: Wenn man jetzt so etwas wie ein Selbstfahrerstudio hätte. Wie bei den Radioleuten: Mikrofon aufziehen und los geht’s.
Genau so etwas konnte ich mir jetzt anschauen. Für Bewegtbild. Also: Fernsehen. Auf der IBC in Amsterdam hatte Tinkerlist – das ist der Dienstleister, dessen Produkte wir bei RNF für die Sendeablaufplanung einsetzen – eine solche Installation dabei. Die Idee dahinter: Das Produkt „Cues“ korrespondiert mit der gesamten Studioperipherie über deren Softwareschnittstellen und erreicht so einen sehr hohen Automatisierungsgrad. Kameras, Ton, Licht, Monitore, Grafikeinblendungen – so ziemlich alles steuert „Cues“ an. Um ein Makro nach dem anderen abzuschießen, muss der Mensch am Moderationspult lediglich die Leertaste des Notebooks drücken.
In der Realität würde das bedeuten: Es muss sich nicht mehr Personal als unbedingt notwendig mit Routineaufgaben beschäftigen – das erledigt die Technik. Statt können sich mehr Mitarbeitende um die eigentlichen Inhalte kümmern – ein erstrebenswertes Ziel.
Installation bereits im Markt
Zwei Medienunternehmen arbeiten bereits mit dieser Lösung. Es ist also keine Studie, sondern bereits betriebsfertig. Einer der Anwender, Ahron Young, betreibt seinen Web-News-Sender tickernews.co mit dieser Installation und stellte sie in Amsterdam auch vor.
Ich selbst wurde dort interviewt, um das „Innenleben“ eines Studios dieser Art zu erfahren – es hat beeindruckend gut geklappt. Die beiden Videos zeigen einerseits das Interview, wie es über den Sender gegangen wäre (ich habe die insgesamt 10 Minuten Gespräch auf 1.30 Minuten gekürzt) und andererseits, was hinter den Kulissen passiert: nicht viel. Die Arbeiten des Bildmischers übernimmt die Automation. Das Ergebnis mag im Detail nicht so exakt sein, als hätte ein Mensch die Bilder geschnitten – aber es kann sich sehen lassen.
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