Lesezeit: 189 Sekunden
Mit einigermaßen geweiteten Augen betrachte ich die Diskussion um Flüchtlinge in Deutschland. Wie unverhohlen sich in Teilen der Republik Fremdenhass eine Schneise in die Mitte der Gesellschaft schlägt, erfüllt mich mit Grauen.
Als in unserer Region bereits im Mai ein geplantes Asylbewerberheim brannte, befürchtete ich Schlimmes sozusagen in unserer direkten Nachbarschaft. Wir hatten zwar Versammlungen der NPD in Weinheim, eine Rechten-Demo in Ludwigshafen, aber immer auch eine schnelle Gegenbewegung, die – auf einer breiten gesellschaftlichen Basis ruhend – Fremde willkommen heißt. Diese Haltung fand beispielsweise ihren Ausdruck (bei aller in Details zu übenden Kritik) in der Kundgebung „Mannheim sagt JA!„.
In den vergangenen Tagen mehren sich die Anzeichen, dass wir auf diese Grundhaltung in unserer Region zählen können. Es sind Momentaufnahmen, die aber – so hoffe ich – Mosaiksteinchen eines größeren Bildes sind. In Heidelberg, Ludwigshafen, Mannheim und der gesamten Region setzen sich Menschen in vielerlei Initiativen für Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten der Welt ein. Und das trotz der Probleme durch eine – gelinde gesagt – unkluge Zuweisung von Asylbewerbern in die Bedarfsorientieren Erstaufnahmestellen in Mannheim und Heidelberg. Seht mir bitte nach, wenn ich an dieser Stelle nicht alle Welcome-Initiativen verlinke, vielleicht ergibt gelegentlich die Möglichkeit einer detaillierten Aufstellung.
Worauf ich hinaus will: Die Freundlichkeit gegenüber Fremden gehört gewissermaßen zur DNA meiner Heimat. Für Mannheim war sie in seinen Tagen existenziell. Zu den Gründen gab vor kurzem eine brillante Folge von Terra X im ZDF. Sie ist in der Mediathek verfügbar und absolut sehenswert.
Und nun macht es mich unter diesen Prämissen ein bisschen stolz, dass sich diese Region wieder weitgehend als ruhig, besonnen und geduldig im Umgang mit Zuwanderern zeigt und zugleich Fremdenhass klar die Stirn bietet. Als Indizien möchte ich auf zwei Geschichten verweisen, die wir in dieser Woche in RNF Life gesendet haben.
Zum einen geht es um die Einrichtung einer Bedarfsorientierten Erstaufnahme in Sinsheim. Innerhalb kürzester Zeit musste die Stadt Kapazitäten für knapp 1.000 Flüchtlinge schaffen. Wir hatten die Gelegenheit, in der Halle zu drehen, nachdem die Menschen dort eingezogen waren. Ein Provisorium, klar, aber auch ein Ort, an sich zeigt, dass Bürger versuchen, Mitmenschen schnell und unbürokratisch zu helfen.
Zum anderen beschäftigte uns eine Geschichte im pfälzischen Limburgerhof. Ein Facebook-Nutzer hatte kommentiert, man solle doch den Flüchtlingen dort in den Kopf schießen. Polizei und Staatsanwaltschaft reagierten schnelle und effzient. Binnen kurzem präsentierten sie einen Ermittlungserfolg und stellten in unserem tagesaktuellen Beitrag zugleich klar, dass es bei dem Verdacht von Tatbeständen wie dem Aufruf zu Straftaten und Volksverhetzung kein Pardon gibt.
Auf der Webseite RNF.de pflegt die Redaktion eine Seite mit unseren Nachrichten und Filmberichten rund um Flüchtlinge in der Region. Im Lauf der Zeit ergibt sich so ein Dossier, das zeigt, wie Flüchtlinge in der Region buchstäblich „ankommen“. Es sind nicht nur „schöne“ Nachrichten darunter; das wäre eine Verzerrung der Realität. Auch ist es nur natürlich, dass Fernsehen immer nur ausschnittsweise und punktuell über Ereignisse berichten kann. Die schreibenden Kollegen haben es deutlich einfacher, abstrakte Entwicklungen zu verfolgen und einzuordnen. Daher: Wenn sich auf dieser Seite ein Aspekt nicht findet, dann liegt es in aller Regel vor allem an der fehlenden Ressource Zeit. Wir haben am Abend netto nur 24 Minuten, das Tages-Geschehen in der Region abzubilden. Aber da spielen – und das lässt sich an der Seite gut ablesen – die Belange der Flüchtlinge regelmäßig eine prominente Rolle.
Ich kann die Nachrichtenlage nicht beeinflussen, und wir werden die Dinge darstellen, wie sie sich ergeben und entsprechend kommentieren. Doch ganz persönlich hoffe ich, dass wir weiter im regionalen Kontext vor allem über die positiven Aspekte in diesen irren Zeiten berichten können.
Lesezeit: 189 Sekunden
Mit einigermaßen geweiteten Augen betrachte ich die Diskussion um Flüchtlinge in Deutschland. Wie unverhohlen sich in Teilen der Republik Fremdenhass eine Schneise in die Mitte der Gesellschaft schlägt, erfüllt mich mit Grauen.
Als in unserer Region bereits im Mai ein geplantes Asylbewerberheim brannte, befürchtete ich Schlimmes sozusagen in unserer direkten Nachbarschaft. Wir hatten zwar Versammlungen der NPD in Weinheim, eine Rechten-Demo in Ludwigshafen, aber immer auch eine schnelle Gegenbewegung, die – auf einer breiten gesellschaftlichen Basis ruhend – Fremde willkommen heißt. Diese Haltung fand beispielsweise ihren Ausdruck (bei aller in Details zu übenden Kritik) in der Kundgebung „Mannheim sagt JA!„.
In den vergangenen Tagen mehren sich die Anzeichen, dass wir auf diese Grundhaltung in unserer Region zählen können. Es sind Momentaufnahmen, die aber – so hoffe ich – Mosaiksteinchen eines größeren Bildes sind. In Heidelberg, Ludwigshafen, Mannheim und der gesamten Region setzen sich Menschen in vielerlei Initiativen für Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten der Welt ein. Und das trotz der Probleme durch eine – gelinde gesagt – unkluge Zuweisung von Asylbewerbern in die Bedarfsorientieren Erstaufnahmestellen in Mannheim und Heidelberg. Seht mir bitte nach, wenn ich an dieser Stelle nicht alle Welcome-Initiativen verlinke, vielleicht ergibt gelegentlich die Möglichkeit einer detaillierten Aufstellung.
Worauf ich hinaus will: Die Freundlichkeit gegenüber Fremden gehört gewissermaßen zur DNA meiner Heimat. Für Mannheim war sie in seinen Tagen existenziell. Zu den Gründen gab vor kurzem eine brillante Folge von Terra X im ZDF. Sie ist in der Mediathek verfügbar und absolut sehenswert.
Und nun macht es mich unter diesen Prämissen ein bisschen stolz, dass sich diese Region wieder weitgehend als ruhig, besonnen und geduldig im Umgang mit Zuwanderern zeigt und zugleich Fremdenhass klar die Stirn bietet. Als Indizien möchte ich auf zwei Geschichten verweisen, die wir in dieser Woche in RNF Life gesendet haben.
Zum einen geht es um die Einrichtung einer Bedarfsorientierten Erstaufnahme in Sinsheim. Innerhalb kürzester Zeit musste die Stadt Kapazitäten für knapp 1.000 Flüchtlinge schaffen. Wir hatten die Gelegenheit, in der Halle zu drehen, nachdem die Menschen dort eingezogen waren. Ein Provisorium, klar, aber auch ein Ort, an sich zeigt, dass Bürger versuchen, Mitmenschen schnell und unbürokratisch zu helfen.
Zum anderen beschäftigte uns eine Geschichte im pfälzischen Limburgerhof. Ein Facebook-Nutzer hatte kommentiert, man solle doch den Flüchtlingen dort in den Kopf schießen. Polizei und Staatsanwaltschaft reagierten schnelle und effzient. Binnen kurzem präsentierten sie einen Ermittlungserfolg und stellten in unserem tagesaktuellen Beitrag zugleich klar, dass es bei dem Verdacht von Tatbeständen wie dem Aufruf zu Straftaten und Volksverhetzung kein Pardon gibt.
Auf der Webseite RNF.de pflegt die Redaktion eine Seite mit unseren Nachrichten und Filmberichten rund um Flüchtlinge in der Region. Im Lauf der Zeit ergibt sich so ein Dossier, das zeigt, wie Flüchtlinge in der Region buchstäblich „ankommen“. Es sind nicht nur „schöne“ Nachrichten darunter; das wäre eine Verzerrung der Realität. Auch ist es nur natürlich, dass Fernsehen immer nur ausschnittsweise und punktuell über Ereignisse berichten kann. Die schreibenden Kollegen haben es deutlich einfacher, abstrakte Entwicklungen zu verfolgen und einzuordnen. Daher: Wenn sich auf dieser Seite ein Aspekt nicht findet, dann liegt es in aller Regel vor allem an der fehlenden Ressource Zeit. Wir haben am Abend netto nur 24 Minuten, das Tages-Geschehen in der Region abzubilden. Aber da spielen – und das lässt sich an der Seite gut ablesen – die Belange der Flüchtlinge regelmäßig eine prominente Rolle.
Ich kann die Nachrichtenlage nicht beeinflussen, und wir werden die Dinge darstellen, wie sie sich ergeben und entsprechend kommentieren. Doch ganz persönlich hoffe ich, dass wir weiter im regionalen Kontext vor allem über die positiven Aspekte in diesen irren Zeiten berichten können.
Mehr zum Thema: